Nur 20% seines Wissens eignet sich ein Mensch durch didaktisch organisierte Lernsituationen an, die ganzen 80% dagegen nicht-formal und informell.
Die Weiterbildung deckt nur ca. 20% aller Lernprozesse ab.
Staudt, Ernst & Kriegesmann, Bernd (2002): Zusammenhang von Kompetenz, Kompetenzentwicklung und Innovation. In: Staudt, Erich u.a. (2002): Kompetenzentwicklung und Innovation. Die Rolle der Kompetenz bei Organisations-, Unternehmens- und Regionalentwicklung. Seite 57.
In einer nationalen empirischen Studie unter 1500 kanadischen Erwachsenen wurde deutlich, dass informelles Lernen die Handlungsfähigkeit im Gegensatz zu formellen Lernen in Kursen dominant bestimmt. »But, in spite of increasing participation in courses, most workers say their important job-related knowledge comes from informal learning on their town.« (Livingstone, 1998). Weite Bereiche der Kompetenzentwicklung laufen ungeplant außerhalb »künstlich« geschaffener Lernarrangements ab. »The major conclusion from this survey is that our organized systems of schooling and continuing education and training are like big ships floating in a sea of informal learning. If these education and training sips do not pay increasing attention to the massive amount of outside informal learning, many of them are likely to sink in Titanic irrelevancy.« (Livingstone, 1998)
Staudt, Ernst & Kriegesmann, Bernd (2002): Zusammenhang von Kompetenz, Kompetenzentwicklung und Innovation. In: Staudt, Erich u.a. (2002): Kompetenzentwicklung und Innovation. Die Rolle der Kompetenz bei Organisations-, Unternehmens- und Regionalentwicklung. Seite 25.
Weitere Quellen:
Umfangreiche Quellen finden sich auch in dem Werk von Günther Dohmen: Das informelle Lernen. Die internationale Erschließung einer bisher vernachlässigten Grundform menschlichen Lernens für das lebenslange Lernen aller. Quelle: http:www.bmbf.de/pub/das_informelle_lernen.pdf.
Seite 7 heißt es:
Da etwa 70 % aller menschlichen Lernprozesse außerhalb der Bildungsinstitutionen stattfinden (1), da aber meist nur die schulischen Lernerfolge gesellschaftlich anerkannt und honoriert werden, gibt es eine ungerechtfertigte gesellschaftliche Bildungskluft aufgrund schulischer Zeugnisse und „Begabungen“.
Als Quellen (1) werden angegeben (Seite 178):
Das überregulierte, einseitig lehrplan- und inputorientierte deutsche Bildungswesen scheint offenbar für die Entwicklungen zu mehr Offenheit, Flexibilität, Individualisierung, Modularisierung, Ergebnis- statt Bildungsweg-Orientierung und Motivierung für ein freiwilliges, selbständigeres lebenslanges Weiterlernen, wie sie sich in den letzten Jahren in vielen andern Ländern vollzogen haben, keine besonders günstigen Ansatzpunkte zu bieten. Die durch Gesetze, Verordnungen, Lehrpläne, Schulordnungen, Prüfungsordnungen, Berufsprofile und Ausbildungsordnungen gegebenen Rahmenbedingungen sind in den meisten europäischen Ländern offener und flexibler und sie begünstigen z. T. auch ganz gezielt die Entwicklung und Anerkennung eines offeneren, unabhängigeren informellen Lernens.
Dohmen, Seite 77f.
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