Es wird viel von E-Learning geredet, viele tun es damit - doch: Immer wieder taucht in Gesprächen die Frage auf: Was ist denn dieses E-Learning nun eigentlich?
Das genau zu sagen ist eigentlich schon ein Problem. Es gibt einfach keine exakte Definition. Tatsächlich handelt es sich bei E-Learning um einen sehr schwammigen Begriff, der je nach Betrachtungsweise unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Am besten nähert man sich dem Begriff, wenn wir uns einmal anschauen, was heute darunter in der Regel verstanden wird.
E-Learning meint heute das Lernen mit computerbasierten Medien.
Eine gängie Definition liefert Michael Kerres:
Unter E-Learning (auch eLearning, englisch electronic learning – elektronisch unterstütztes Lernen), auch E-Lernen genannt, werden alle Formen von Lernen verstanden, bei denen digitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen.
Es gibt verschienste Formen des Lernens. Lernen im Rahmen von didaktisch organisierten Arrangements nennt man formales Lernen. Gegensätzlich dazu nennt man das Lernen außerhalb solcher Arrangements [[informelles_Lernen?]]. Geprägt durch unseren Bildungsweg (Schule, Ausbildung, Hochschule...) haben wir ganz konkrete Vorstellungen, wie Lernen und Lehren aussieht: in der Regel nämlich kurs- bzw. klassenraumbasiert, also so, wie wir es in der Schule erlebt haben. Es gibt aber viele andere Möglichkeiten, wie didaktisch organisiertes Lernen gestaltet sein kann. [wiki:DeWikiPedia/Waldorfschule Waldorf]- und [wiki:DeWikiPedia/Montessoripädagogik Montessori]-Schulen sind nur zwei relativ bekannte Beispiele. Wie Lernen und Lehren aussehen kann, damit beschäftigen sich die [wiki:DeWikiPedia/Didaktik Didaktik] und die [wiki:DeWikiPedia/Pädagogik Pädagogik].
Auch im E-Learning-Bereich wird Lernen und Lehren in der Regel so verstanden, die bekannten kursbasierten Lernarrangements abzubilden. E-Learning wird daher vor allem als Computer Based Training oder Web Based Traing verstanden, in denen die Inhalte in Kursform aufbereitet sind. Das trifft -- natürlich -- auch für die betriebliche Weiterbildung zu. In diesem Bereich findet (anerkannte) Weiterbildung so gut wie ausschließlich in kursorientierten Veranstaltungen statt.
In jüngerer Zeit wird E-Learning mit dem Aufkommen des Web 2.0 eine neue Bedeutung zugeschrieben. Stichworte sind E-Learning 2.0
und informelles Lernen
. Die Konzepte des informellen Lernens lassen sich mit den erweiterten Möglichkeiten des Web 2.0 gut umsetzen.
E-Learning zeichnet sich vor allem durch Multimedialität /Multimodalität und Interaktivität aus.
Während Anfang der 90er mit den CBTs multimediale Lernsoftware auf CD-ROM vorherrschend war, stehen derzeit die WBTs im Fokus des Interesses. Doch auch hier kündigt sich ein Paradigmenwechsel an: So genannte Social Software erfährt immer mehr Bedeutung im Bildungsbereich.
CBTs sind Lernprogramme, wie sie auch noch überwiegend im privaten Bereich eingesetzt werden: z.B. Sprachlernprogramme, Nachschlagewerke oder Edutainment-Software für Kinder. Diese CD-ROM-gestützten Anwendungen zeichnen sich vor allem durch einen hohen Grad an Multimedialität aus. WBTs sind die logische Weiterentwicklung der Computer Based Trainings, die häufig in einer vernetzten Lernumgebung eingebettet sind.
Lernen mit dem Computer ist das eine, Bildung zu planen, zu managen und Lernmedien herzustellen sowie anzubieten ist das andere. Ähnlich wie Computersoftware werden CBTs und WBTs zu bestimmten Themen von der Stange angeboten, für speziellere Bereiche stehen eine Reihe von Unternehmen als Dienstleister zur Verfügung, die individuelle Trainings konzipieren und produzieren. In größeren Unternehmen und Institutionen kommen darüber hinaus so genannte Learning Management Systeme (LMS) zum Einsatz. Neben der Bereitstellung der Trainings dienen diese zur Benutzer-Administration, Erfolgsmessung und Zertifizierung.
E-Learning hat in Aus- und Weiterbildung einen schweren Stand. Vor einigen Jahren noch sind vollmundige Versprechungen gemacht worden, was mit E-Learning alles erreicht werden könnte. Nur wenig davon ist tatsächlich gehalten worden. Das hat aber tatsächlich wenig mit dem Potenzial zu tun, das dem E-Learning innewohnt - das ist nämlich beträchtlich - sondern vielmehr mit den tatsächlich entwickelten Bildungskonzepten und den darauf basierenden Realisationen. Bisher ist es den E-Learning-Anbietern schwergefallen, sich von traditionellen Lernvorstellungen zu lösen; Computer Based Trainings und Web Based Trainings sind von der Idee her immer noch kursbasierte, veilleicht gar klassenraumbasierte Trainings, denen der didaktische Gedanke einer Präsenzveranstaltung innewohnt.
Die Soziale Software steht nun für einen radikalen Wandel. Er steht für ein Konzept, in der das menschliche Miteinander in Form von Kommunikation und Interaktion im Vordergrund steht. Ein wesentliches Merkmal neben der Kommunikation ist die weitgehende Selbstorganisation. Darunter ist im Bildungskontext durchaus auch gemeint, dass keine teuren Web Based Trainings und Computer Based Trainings mehr produziert werden müssen.
Als soziale Software stehen derzeit Weblogs und Wikis im Mittelpunkt. Während die Blogs vor allem im privaten Bereich enormen Zuspruch erfahren, werden Wikis im Firmenumfeld als Wissensmanagementsysteme erfolgreich eingesetzt. Aber auch auch Dienste und Communities wie etwa Open Business Club (OpenBC), Flickr und Furl zählen zur Gattung der sozialen Software.
Dieser Begriff, der ursprünglich aus der Unterhaltungselektronik stammt, wird vor allem zur Bezeichnung einer bestimmten Technik, die von einer speziellen Hardwareentwicklung geprägt ist, verwendet. Solche Systeme - wie z.B. die Bildplatte oder die CD-I (CD-Interactive) - ermoglichen das wahlfreie (und somit benutzergesteuerte) Abrufen von Videosequenzen. Die Interaktionsformen sind hier nicht besonders ausgeprägt, sie bestehen meist aus traditionellen multiple-choice Auswahlen, mit denen Videosequenzen aufgerufen werden. Eine wirkliche Interaktion mit dem Video, d.h. die Moglichkeit des Nutzers, in die gerade ablaufende Sequenz eingreifen zu konnen, ist bei den meisten Systemen bisher nicht gegeben.
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